Einblicke ins Studium

Modegestaltung und -produktion I
Kollektonsanalyse internationale Designerkollektionen S/S 24 (1. Semester)

Die Inhalte des Moduls Modegestaltung- und produktion I im ersten Semester geben einen Überblick über textile Materialien, Fertigungstechniken und Designprozesse und bereiten die Grundlage für die weiterführende Arbeit in Zusammenhang mit der Kollektionsentwiclung unserer Hochschulmarke b.a.r.e. im 2. und 3. Semester.

Kollektionsanalyse - Christian Dior

Kollektionsanalyse - Maison Margiela

Kollektionsanalyse - Schiaparelli

Kollektionsanalyse - Saint Laurent

Yves Saint Laurent - Kollektionsanalyse von Constantin Ernst (Kurs Modemarketing WS23)

Inspirationsquelle/Thema:
Für die „Ready-to-wear“ Spring/Summer 2024 Kollektion tat Creative Director Anthony Vaccarello etwas eher Unerwartetes. Er entkleidete alles. “I wanted to do almost nothing” sagte er, “I see so many complicated things, so many embroideries, so many decorative things, that I wanted to take it all off, to do no more than necessary. To make a clean canvas. Start again a new chapter for Saint Laurent”
Wahrscheinlich ist dies Vacccarellos Version von leisem Luxus. In Zeiten des Maximalismus und der performativen, extremen Mode, die nur für einmaliges Tragen gemacht wird, ist es eine gute Möglichkeit, sich durch ultrachickes Design von der Masse abzuheben. Dabei verschonte er nicht mal die ikonische Safari-Jacke, welche die letzten Jahre so gut wie unverändert blieb. Auch hier wurden Details wie die Kreuzschnürung entfernt.
Begriffe wie "basic" oder "bescheiden“ für diese Kollektion anzuwenden, wäre jedoch nicht zutreffend. Was auch immer der kreative Kopf hinter YSL berührt, strahlt die kraftvolle, perfekt inszenierte Pariser Eleganz aus, die Saint Laurent als Modehaus besitzt.
Auf die Frage nach seinen Inspirationsquellen, antwortete der Designer, er habe maßgebliche Inspiration von wegweisenden Frauen erhalten, darunter Rennfahrerinnen und Fliegerinnen wie Amelia Earhart und Adrienne Bolland. Dies spiegelt sich in Details wie den kleinen Lederhelmen oder den auffälligen Handschuhen wider, aber dazu später mehr.  

Stoffe:
Die Simplizität spiegelte sich in dieser Saison vor allem in den Stoffen wieder. Alles, was Vacarello entwarf – abgesehen von den Abendkleidern und den Accessoires – bestand zum Hauptteil aus Baumwolle, vieles basierte auf der Saharienne-Jacke, der Idee, die Yves Saint Laurent aus seiner nordafrikanischen Herkunft mitbrachte und 1967 zu revolutionärer Pariser Mode machte.
Die Cocktailkleider wurden aus Seide gefertigt, die deutlich pompöser gestaltete Abendgarderobe besteht zum Großteil aus Musselin. Die begleitenden Accessoires waren aus Leder, darunter zum Beispiel kleine Lederhauben im Aviator-Stil. Aber auch geraffter Chiffon wurde in Form der transparenten Tanktops in die Kollektion eingearbeitet. Was den Schmuck angeht wurde auf Silber und Gold zurückgegriffen. Hochglänzender Schmuck war tatsächlich überall zu finden: von klassischen Metall-Chokern, über goldene Armreife bis hin zu goldenen Gürtelschnallen und kleinen goldenen Details an den Heels, überall haben die Edelmetalle hervor geblitzt.
Ein subtiler Einsatz von Texturen sorgte zusätzlich für Abwechslung. Durchsichtige Tanktops und dünne Strümpfe wurden gegen dicke, khakifarbene Materialien gestellt.

Formen:
Die Kollektion als Ganzes bildet dabei ein breites Spektrum an Formen und Schnitten ab. Von hautengen Tanktops über boxige Safari Jacken bis hin zu lässigen und übergroßen Cargo Hosen wird hier wirklich jeder fündig.
Viele der oversized geschnitten Kleidungsstücken wurden in der Taille gegürtet und mit klobigen Metallohrringen weiter dramatisiert.

Die harten Formen und Kanten der Safari inspirierten Jumpsuits und Trenchcoats werden von den weichen und fließenden Silhouetten der Bleistiftröcke und Musselin Kleider ergänzt. Auch die kurzen, ärmellosen Seidenkleider mit rundem Ausschnitt lockern den eleganten Laufsteg gut auf.

Auch der Catwalk an sich sollte als wichtiges Detail betrachtet werden. Für die Abendmodenschau verlagerte das französische Modehaus seinen Veranstaltungsort ans linke Ufer der Seine, um einen frischen Blick auf den Eiffelturm zu bieten und platzierte sein Publikum in einem kargen Set mit Marmorwänden unter den drehenden Lichtstrahlen des berühmten Monuments, um den Pariser Flair in bester Saint Laurent Manier dem Besucher nahe zu bringen.

Modegestaltung und -produktion I
Figurinencollagen auf Grundlage der Kollektionsanalysen S/S 24 (1. Semester)

Ausgehend von den analysierten Kollektionen wurden zum Abschluss des Wintersemesters 23/24 eigene kreative Looks in Collagetechnik erstellt.