Einblicke ins Studium

Costume Design II: Konzeption und Umsetzung
Fotografische Inszenierungen zum Thema HELD:INNEN (3. Semester)

FREIHEITSSTATUE von Ina Gersuny

Held:innen sind seit jeher herausragende Figuren in der Weltgeschichte. Ob real oder fiktiv, durch besondere Leistungen stehen sie über der Allgemeinheit und werden von dieser auf ein Podest gehoben, ja geradezu vergöttert. Held:innen werden zu Vorbildern einer gesamten Gesellschaft und suggerieren den Traum von Ruhm und Freiheit. Auch die New Yorker Freiheitsstatue ist ein solches Symbol. Allgegenwärtig und riesig thront sie über den Menschen als Verkörperung des Amerikanischen Traums, nach dem jeder die Möglichkeit hat, durch eigene Kraft ein Held zu werden. Im folgenden Konzept wird die Freiheitsstatue in unsere Realität des digitalen Zeitalters übersetzt. Helden sind die Social Media Stars, die online eine perfekte Welt für ihre Zuschauer inszenieren. Das Smartphone ersetzt die Fackel der Aufklärung in der Hand der Freiheitsstatue und steht sinnbildlich für den modernen Schlüssel zum Erfolg. Jeder hat ein Smartphone, jeder kann ein Held sein. Internetpersönlichkeiten wie Kim Kardashian mit Millionen von Followern leben es tagtäglich vor: Der eigene Körper wird zum Verkaufsprodukt und wird - mit Hilfe plastischer Chirurgie- den kaum zu erfüllenden „Schönheitsidealen" unterworfen. Die Mühle der Selbstoptimierung nimmt ihren Lauf, Freiheit und Unfreiheit liegen hier nah beieinander.Der Kostümentwurf umfasst einen hautfarbigen Bodysuit, an dem mit Hilfe von Schaumstoff das extreme, z.T. comic-hafte Körperideal von Social Media Stars abgeformt wird. Hierbei geht es nicht um exakte Abbildung echter Proportionen, sondern vielmehr um eine perverse Überzeichnung des von der Natur entfremdeten Körpers als kapitalistisches Produkt. Nähte und Kanten werden bewusst sichtbar gelassen, damit der Blick hinter die Kulisse der Perfektion möglich bleibt.Held:innen oder Antiheld:innen? Die Frage bleibt offen.

DIE RACHE DER ANNE BOLEYN von Liliana Blum

Anne Boleyn war die zweite der sechs Ehefrauen von Henry VIII. und Mutter von Königin Elisabeth I. Sie selbst war Königin von England von 1533 bis zu ihrer Hinrichtung 1536. Ihre Weigerung, die Mätresse des Königs zu werden, führte zur Entstehung der anglikanischen Kirche und zur Trennung von der römisch-katholischen Kirche. Letztendlich war es Henry, der ihren Untergang beschloss und sie unter falschen Anschuldigungen des Ehebruchs köpfen ließ. Anne steht in Lilianas Fotografischer Inszenierung als starke, furchtlose Frau im Bild. Sie setzt sich selbst zur Wehr, um ihrem historischen Schicksal - dem Tod durch den Ehemann / dem Femizid - zu entkommen.

DIE ALCHEMISTIN von Maggie Krisch

Maggies Fotografische Inszenierung ist inspiriert von dem Roman „der Alchimist“ von Paulo Coelho. Das Buch erzählt die Geschichte von einem andalusischen Hirten, der sich, aufgrund eines Traumes, auf eine Reise durch die Wüste zu den Ägyptischen Pyramiden begibt. Auf seinem Weg trifft er Menschen mit besonderen Geschichten und Lebensweisheiten, auch einen Alchimisten. Dieser zeigt ihm, wie man Blei in Gold verwandeln kann. Als der Hirte an seinem Ziel ankommt, wird ihm der eigentliche Sinn seiner Reise klar: Das Blei (Träume), das sich in Gold (Wirklichkeit) verwandelt, ist die persönliche Erfahrung und Erfüllung. Die Kleidungsform nomadischer Stämme und die schwingenden Röcke der Derwische, haben das Kostüm inspiriert. Die schwarz gefärbten Arme und das schwarz gefärbte Gesicht sollen die Fortführung des Stoffes darstellen (kein „blackfacing“).

FE(MEN)INE von Jonas Roscher

Jonas Fotografische Inszenierung orientiert sich an ikonografischen Kunstwerken der europäischen Kunstgeschichte:
„Die Geburt der Venus“ von Botticelli
„Perseus mit Medusa“ von Benvenuto Cellini
„Kauernde Venus“ von Pietro Barganti
Jonas setzt ihnen in seinen Selbstportraits unsere moderne Perspektive auf Begriffe wie Schönheit und Geschlechterrolle entgegen.

FLÄMISCHE MEISTERIN von Janina Albecker

Artemesia Gentileschi - die bedeutendste Barockmalerin. Doch im Gegensatz zu männlichen Barockmalern, kennt heute kaum jemand ihren Namen. So ging es den meisten weiblichen Künstlerinnen früherer Zeiten. Die akademische Ausbildung, sowie das Zeichnen von Aktmodellen männlichen als auch weiblichen Geschlechts, war Frauen bis Ende des
19. Jahrhunderts untersagt. Trotz großem Talent und Können blieb Anerkennung für sie aus. Ihre Kunst wurde im Vergleich zu der ihrer männlicher Kollegen nicht ernst genommen. Aus diesem Grund haben viele Künstlerinnen bis vor ein paar Jahrzehnten ihre Kunst unter männlichen Pseudonymen verkauft. Diesen Heldinnen ohne Namen ist Janinas Entwurf gewidmet. Künstlerinnen, die nur berücksichtigt wurden, wenn sie sich als männliche Künstler ausgaben. In Janinas Fotografischer Inszenierung inszeniert sie sich selbst als Malerin aus der Zeit des Flämischen Barock, die ihren Oberkörper als Mann verkleidet hat und einen falschen Schnurrbart trägt. Unterhalb ihrer Taille liest man sie als Frau. So besteht das „Selbstportrait des (männlichen) Malers“ nur im Bildausschnitt des Portraits.

MAGIC FUNGUS von Hannah Weber

Sie stehen an jedem Anfang und jedem Ende, begleiten uns vom ersten bis zum letzten Atemzug und vereinen in sich elementare Gegensätze, wie Zerstörung und Schöpfung, Leben und Tod, Zersetzung und Regeneration. Pilze sind ein existenzieller Bestandteil des Lebens und verbinden Menschen, Tiere und auch Pflanzen durch ihre riesigen Wurzelnetze, das Myzel. Pilze haben dadurch auch eine Funktion als Vermittler, da Pflanzen und Bäume über das Myzel, ganz ähnlich wie im menschlichen Gehirn, durch Elektrosignale Informationen austauschen und miteinander kommunizieren können. Der älteste Nachweis für einen vielzelligen Organismus auf der Erde ist ein ca. 2,4 Milliarden Jahre altes Myzeliumfossil, das in Lavastein gefunden wurde. Das deutet demnach darauf hin, dass sich alle anderen Lebensformen wie Tiere und Pflanzen daraus entwickelt haben, was das Myzel zu unser aller Mutter macht und damit zu einer echten Heldenfigur. Von Pilzen und dem Myzel inspiriert ist Hannahs Kostüm ihrer Fotografischen Inszenierung. In der Umsetzung hat sie sich von der PICTOPLASMA Community und der Ästhetik japanischer Animes inspirieren lassen.

Costume Design I: Konzeption und Entwurf – Kursentwürfe
Kostüm- und Bühnenbildentwürfe zu "DEATH VALLEY JUNCTION" von A. Ostermaier (2. Semester)

Einblicke in den Make-up / Maskenbild Unterricht (M16 & M17)

Grundlagen der Gestaltung II - „Körper & Raum“ – Aktzeichnen – Zeichnen im Park der Villa

Grundlagen der Gestaltung II - Körper und Raum - Thema "Immersive Räume"

Modul „Styling für Film & Werbung“ - Thema "WUNDER"